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Wien: Erste Bahnsteigtüren für vollautomatischen Betrieb

2026 wollen die Wiener Linien mit der vollautomatischen Linie U5 in ein neues U-Bahn-Zeitalter in Wien starten. Aktuell läuft mit dem großen "U2 Update" die Modernisierung des bisherigen U2-Streckenabschnitts zwischen Karlsplatz und Schottentor zur Vorbereitung auf den vollautomatischen Betrieb der U5.
Neue Bahnsteigtüren in der Wiener U-Bahn
Neue Bahnsteigtüren in der Wiener U-Bahn, © Wiener Linien
Als Voraussetzung dafür werden in den Stationen Karlsplatz, Museumsquartier, Volkstheater und Rathaus insgesamt 144 Bahnsteigtüren und 16.000 Quadratmeter Glasflächen eingebaut. In der Station Volkstheater wurden nun die ersten zwei von 36 Bahnsteigtüren der Station errichtet. Dies teilten die Wiener Linien nun mit.

"Mit dem Einbau der ersten Bahnsteigtüren kommen wir der Wiener U-Bahn-Zukunft Schritt für Schritt näher. Der vollautomatische Betrieb der Öffis bedeutet für die Fahrgäste künftig noch mehr Komfort und Zuverlässigkeit", freut sich Öffi-Stadtrat Peter Hanke.

Das Bauteam soll in den nächsten Monaten zwischen Karlsplatz und Rathaus insgesamt 144 Bahnsteigtüren anbringen, so das Unternehmen. In Vorbereitung dafür mussten die Bahnsteigkanten verstärkt bzw. neu errichtet werden.

Vollautomatischer Betrieb: Mehr Zuverlässigkeit

Der Gleisbereich zwischen Karlsplatz und Rathaus soll nach Abschluss der Bauarbeiten bereits mit der Betriebsaufnahme der U2 in diesem Abschnitt durch die Türen vom Bahnsteig abgetrennt sein. Damit können dann auch beim vollautomatischen Betrieb der U5 ab 2026 keine Gegenstände mehr in den Gleisbereich gelangen, so die Wiener Linien.

Bei Einfahrt und Stillstand des Zuges direkt vor den großen Bahnsteigtüren könnten Fahrgäste durch Knopfdruck die Bahnsteigtüren öffnen, um in den Zug einzusteigen.

Von der Fertigung in Wolkersdorf bis zum Einbau im U-Bahn-Tunnel

Jede Bahnsteigtüre wird in einer Fertigungshalle in Wolkersdorf unweit von Wien zusammengebaut. Die Glasflächen bestehen aus einem speziellen ca. 9 mm-dicken Sicherheitsglas. Bevor die Wiener Linien eine Bahnsteigtüre einbauen, wird diese genau geprüft: Im Rahmen eines Tests muss jede Türe ordnungsgemäß 10.000 Test-Öffnungen durchlaufen. Eine Bahnsteigtüre öffnet und schließt dann im Fahrgastbetrieb durchschnittlich bis zu 100.000-mal im Jahr.

Für den Einbau der Bahnsteigtüren auf beiden Bahnsteigseiten einer Station benötigen das Montageteam rund zehn Arbeitstage. Die bereits zusammengebauten Bahnsteigtüren werden von einem Kran über eine Baustellenöffnung beim Schmerlingplatz auf die Gleise eingehoben. Von dort fährt ein Spezialfahrzeug mit den Türen zu den Bahnsteigen, wo sie in Millimeterarbeit auf die richtige Stelle gehoben werden. Anschließend werden die Türen am Boden und an der Decke befestigt und mit dem Steuerraum verkabelt, woraufhin die Türen einsatzbereit sind.

 
Neue Bahnsteigtüren in Wien, © Twitter / Wiener Linien
© schiene.de mit Wiener Linien | Abb.: Wiener Linien | 14.08.2022 07:45

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