"Dass die Strecke noch immer gesperrt ist, ist für die Lokführer ein Stück weit ein Segen. Wenn man direkt nach einem solchen Unglück an der Unfallstelle vorbeimuss, das ist schlimm." Rebenack sagte, er hätte verstanden, wenn Lokführer in den Tagen nach dem Unglück daheim geblieben wären. Es habe aber nicht mehr Krankmeldungen gegeben. "Vermutlich ist der ein oder andere aber automatisch ein bisschen langsamer gefahren."
"Wie mit Taschenlampe im Dunkeln"
Wie so eine Fahrt vom Führerhaus aussehe, das könnten sich diejenigen, die hinten im Zug sitzen, schwer vorstellen, berichtete der GDL-Mann den Blättern. "Sie sehen trotz Beleuchtung fast nichts, das ist eher wie mit einer Taschenlampe, mit der sie ins Dunkel leuchten", so Rebenack.
"Und dann fahren sie mit 140 oder 160 in eine Kurve." Absolutes Vertrauen in die Technik sein nötig. Rebenack kritisierte, dass der Grünschnitt seit der Privatisierung der Bahn massiv zurückgefahren worden sei. "Es werden im Grunde nur Arbeiten gemacht, die unbedingt nötig sind".
Bei der Entgleisung eines Regionalzugs nach einem Unwetter am 27. Juli waren drei Menschen getötet worden, Dutzende wurden teilweise schwer verletzt.
© dpa | Abb.: Deutsche Bahn AG / Thomas Niedermüller | 08.08.2025 05:37