Verbindungsbahnentlastungstunnel VET
07:11 Uhr

Planung des neuen Hamburger S-Bahn-Tunnels stockt

Eigentlich sollen schon bald mehr Züge durch Hamburg fahren, doch die Strecken sind überlastet. Ein neuer Tunnel für die S-Bahn sollte Entlastung bringen - doch das Projekt ist ins Stocken geraten.
Varianten des Verbindungsbahnentlastungstunnels
Varianten des Verbindungsbahnentlastungstunnels, © DB Netz AG
Das Projekt eines neuen S-Bahntunnels zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und dem neuen Bahnhof Altona ist zum Stillstand gekommen. Der sogenannte Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET) soll ermöglichen, dass auf der vielbefahrenen Verbindungsbahn über Dammtor und Sternschanze zwei S-Bahngleise freiwerden und von Fern- und Regionalzügen genutzt werden können. "Beim VET sind derzeit keine Planungsfortschritte erkennbar", erklärte der Senat auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion.

Eine angekündigte Studie zum Eisenbahnknoten Hamburg habe das Bundesverkehrsministerium bislang nicht beauftragt. Auch die Finanzierung des Projekts sei unklar. Der Senat sieht den Bund in der Pflicht. "Eine Finanzierungszusage des Bundes erfolgte bisher nicht", hieß es. Zu den geschätzten Kosten wollte der Senat keine Angaben machen. Die Entlastung der Verbindungsbahn ist für den Ausbau des Deutschlandtakts wichtig.

Vor gut zwei Jahren hatte sich der Senat für zwei Varianten einer möglichen Streckenführung des S-Bahntunnels entschieden. Eine im März 2023 vorgestellte Machbarkeitsstudie hatte ergeben, dass fünf Streckenführungen möglich seien. Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) hatte im vergangenen September angekündigt, dass Hamburg den Bau der neuen U-Bahnlinie U5 vorantreiben werde. Eigentlich sollte dieses Projekt mit dem S-Bahntunnel kombiniert werden. "Der Punkt ist überschritten, mit dem wir den Verbindungsbahnentlastungstunnel und die U5 zusammen bauen können", sagte der Senator.

Bahnhofsbau verzögert sich

Der geplante Anschluss des Tunnels an den neuen Bahnhof Altona am Diebsteich hatte auch dort die Planungen durcheinandergebracht. Die Empfangshalle sollte möglicherweise später als geplant gebaut werden. Inzwischen hat die Deutsche Bahn bekanntgegeben, dass der neue Fern- und Regionalbahnhof Hamburg-Altona seinen Betrieb voraussichtlich erst Ende 2029 aufnehmen wird, zwei Jahre später als ursprünglich vorgesehen. Es gebe Komplikationen im Ablauf des Baus, hieß es zur Begründung.

Der neue Durchgangsbahnhof am Diebsteich soll den alten Kopfbahnhof Altona ersetzen. Die Bauarbeiten hatten im Juli 2021 begonnen.

"Der Stillstand bei der Planung des Verbindungsbahnentlastungstunnels (VET) ist symptomatisch für die Infrastrukturpolitik des rot-grünen Senats", erklärte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. Es sei unverständlich, dass der Senat sich noch nicht für eine Vorzugsvariante entschieden habe und die Finanzierung und die Beauftragung entscheidender Studien auf sich warten ließen.
© dpa, schiene.de | Abb.: DB Netz AG | 03.12.2025 07:11

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