Zu wenig Abstellgleise
Vor 6 Tagen

Bahn lässt nachts "Geister-ICEs" durch Berlin fahren

Da es in Berlin zu wenig Abstellgleise gibt, lässt die Deutsche Bahn nachts offenbar regelmäßig leere ICE-Züge durch die Hauptstadt fahren. Dies berichten am Freitag mehrere Medien unter Berufung auf den "Tagesspiegel".
ICE 4 am Abend im Berliner Hauptbahnhof
ICE 4 am Abend im Berliner Hauptbahnhof, © Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont (Symbolbild)
Demnach verkehren auf den Gleisen rund um Berlin nachts rund fünf bis sechs solcher "Geister-ICEs". Gelegentlich sollen die Züge auch stehen bleiben, allerdings nur vorübergehend, um andere Züge nicht zu behindern.

Hintergrund sei, dass in Berlin seit einiger Zeit wesentlich mehr Züge "übernachten", als es noch vor einigen Jahren der Fall gewesen sei. Zudem stehen durch Bauarbeiten weniger geeignete Gleise zur Verfügung, heißt es.

Problematisch neben den reinen Betriebskosten für die "Geisterfahrten" sei, dass es aufgrund der hierfür benötigten Lokführer im eigentlich Bahnverkehr zu Personalengpässen komme, berichtet die "BILD". Auch Zugausfälle seien die Folge, wodurch nicht unerhebliche weitere Kosten entstünden.

Ein Bahnsprecher sagte gegenüber dem "Tagesspiegel", Überführungs- und Abstellfahrten in der Nacht seien "ein ganz normaler betrieblicher Vorgang". Um das Dilemma zu lösen, sollen unter anderem bis zum Jahr 2028 acht Abstellgleise auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Berlin-Schönholz errichtet werden.
© schiene.de | Abb.: Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont (Symbolbild) | 29.11.2024 08:45

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