Allerdings habe der unterlegene Bieter gegen die Entscheidung Einspruch in Form eines sogenannten Nachprüfungsantrags bei der Berliner Vergabekammer eingelegt. Dabei handelt es sich um den Wettbewerber Alstom, der bei der Ausschreibung das Nachsehen hatte. Damit verlängert sich die festgesetzte Bindefrist der Angebote, die am Donnerstag auslaufen sollte, weiter. Wie lange, wurde nicht bekannt.
Alstom begründet juristische Prüfung
"Alstom lässt die Vergabeentscheidung für die S-Bahn Berlin juristisch prüfen. Dies geschieht nicht anlasslos: Bereits im März 2024 wurde diese Ausschreibung vom Berliner Kammergericht in zentralen Punkten als vergaberechtswidrig eingestuft", teilte ein Alstom-Sprecher mit. "Bei einem 15-Milliarden-Auftrag der öffentlichen Hand muss sichergestellt sein, dass echter Wettbewerb stattfindet und sich dadurch das beste S-Bahn-Angebot zum besten Preis durchsetzt."
In dem größten Vergabeverfahren für den öffentlichen Nahverkehr in Europa geht es um ein Auftragsvolumen von rund 15 Milliarden Euro. Es umfasst den Betrieb mehrerer S-Bahn-Linien ab den 2030er Jahren für 15 Jahre, die Lieferung von 1.400 neuen Wagen und die Fahrzeugwartung für 30 Jahre. Bisher werden die sogenannten Teilnetze Nord-Süd und Stadtbahn ebenso von der Bahntochter S-Bahn Berlin GmbH betrieben wie die Ringbahn. Letztere war nicht Teil der bereits 2020 gestarteten Ausschreibung der Länder Berlin und Brandenburg.
© dpa | Abb.: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben (Symbolbild) | 10.09.2025 15:08