Hauptbahnhof
Vor 2 Tagen

Hamburg: Maßnahmen gegen überfüllte Gleise gefordert

Der Hamburger Hauptbahnhof kratzt mit über einer halben Million Fahrgästen pro Tag seit langem an der Kapazitätsgrenze. Nach der Bluttat von Gleis 13/14 wird der Ruf nach Konsequenzen lauter.
Hamburg Hbf
Hamburger Hauptbahnhof - Baureihe ET 445 Twindexx, © Deutsche Bahn AG / Wolfgang Klee (Archiv)
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Die Messerattacke am Hamburger Hauptbahnhof mit 18 Verletzten hat erneut eine Diskussion um die Entlastung des hochfrequentierten und häufig überfüllten Verkehrsknotens angefacht. Seit Jahren sei der historische Bahnhof "völlig überlastet" - ohne dass das Problem vom rot-grünen Senat konsequent angegangen werde, sagte der Verkehrsexperte der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Philipp Heißner, der Deutschen Presse-Agentur. "Der Messerangriff verdeutlicht, dass der Schutz der Fahrgäste am Hamburger Hauptbahnhof endlich dauerhaft und grundlegend verstärkt werden muss."

Gerade die Gleise 13 und 14, auf deren Bahnsteig sich die Bluttat am Freitag ereignet hatte, seien "ein Brennpunkt der Überfüllung, an dem sich tagtäglich unzählige Reisende unter beengten und oft unsicheren Bedingungen drängen", sagte Heißner. "Die Enge auf den Bahnsteigen erschwert es, sich im Falle einer Gefahr schnell in Sicherheit zu bringen und behindert den Einsatz von Sicherheits- und Rettungskräften."

Als Sofortmaßnahme forderte er eine deutlich verstärkte Präsenz von Sicherheitskräften auf den Bahnsteigen, bauliche Anpassungen und verstärkte Kontrollen. 

Linke sieht keinen ursächlichen Zusammenhang

Die Verkehrsexpertin der Linksfraktion, Heike Sudmann, sieht hingegen keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Tat und den beengten Verhältnissen am Hauptbahnhof. "Auch an jedem anderen Ort, wo sich viele Menschen aufhalten, wäre eine hohe Opferzahl möglich", sagte sie der dpa. 

Dass etwas gegen die Überlastung des bald 120 Jahre alten Bahnhofs getan werden müsse, sei aber seit langem bekannt, sagte Sudmann. "Die verkehrliche Entlastung des Hauptbahnhofs wird seit Jahren verschleppt", monierte auch sie.

Die Linksfraktion hatte Anfang des Jahres eine von ihr beauftragte Studie vorgelegt, laut der unter anderem mit dem Bau neuer Gleise für eine bis zu 40-prozentige Entlastung gesorgt werden könne. "Ein kurzfristiger Effekt wäre mit der sogenannten Durchbildung der heutigen Züge aus Schleswig-Holstein nach Niedersachsen und umgekehrt möglich", sagte Sudmann. Dadurch würden die 20- bis 30-minütigen Standzeiten der Züge an den Gleisen entfallen.
© dpa | Abb.: Deutsche Bahn AG / Wolfgang Klee (Archiv) | 26.05.2025 13:01

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