Streckensanierung
Gestern, 14:56 Uhr

Sperrung Hamburg-Berlin – Länder für besseren Ersatzverkehr

Ab August ist die wichtige Fernverkehrsstrecke zwischen Berlin und Hamburg dicht. Sie soll umfassend saniert werden. Die betroffenen Bundesländer sehen jedoch noch einige offene Fragen.
Schienenersatzverkehr bei der Riedbahn-Sanierung
Schienenersatzverkehr bei der Riedbahn-Sanierung, © Deutsche Bahn AG / Stefan Wildhirt
Wenige Monate vor Beginn der Generalsanierung der Fernverkehrsstrecke zwischen Hamburg und Berlin schlagen sieben Bundesländer Alarm. In einem Brief an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) fordern sie, dass der Schienenersatzverkehr während der neunmonatigen Vollsperrung besser organisiert werden müsse. Bei einigen Themen gebe es noch keine Einigung im Sinne der ursprünglichen Absprachen zwischen Bund, Ländern und der Deutschen Bahn.

Die Bahn müsse "angemessene Ersatzverkehrsleistungen für alle betroffenen Kommunen und Regionen an den von den Totalsperrungen betroffenen Strecken anbieten", heißt es in dem Schreiben der Länder Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Der Brief ist auf den 19. Mai datiert und wurde am Dienstag veröffentlicht. Zuerst hatten der "Tagesspiegel" und der "Nordkurier" darüber berichtet. 

Auch müsse der Ersatzverkehr auf der Straße und der Schiene verlässlich finanziert werden, und es müsse ausreichend Kapazitäten für den Güterverkehr auf Umleitungsrouten geben. 

Neun Monate Vollsperrung

Der Streckenabschnitt zwischen Berlin und Hamburg soll von August 2025 bis April 2026 komplett gesperrt und rundum saniert werden. Mit 230 Zügen und bis zu 30.000 Fahrgästen pro Tag handelt es sich um eine der wichtigsten Direktverbindungen. Die Strecke ist rund 280 Kilometer lang.

Im Fernverkehr werden die Züge dann über Stendal, Uelzen und Salzwedel umgeleitet. Für Fahrgäste bedeutet das eine längere Fahrzeit von 45 Minuten. Im Nahverkehr sollen einige Regio-Linien für schnelle Zugverbindungen nach Berlin und Hamburg sorgen. Die entfallenden Halte werden von Bussen angefahren - teils mit erheblich längeren Fahrzeiten. 

Die Deutsche Bahn betonte, dass Reisende während der gesamten Sanierung im Regional- und Fernverkehr mobil blieben. "Für den Regionalverkehr haben die sieben zuständigen Aufgabenträger gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen und der DB ein Konzept erarbeitet." Als Ersatz für ausfallende Zugverbindungen seien mehr als 170 Busse unterwegs. "Die Buslinien werden durch die Aufgabenträger der Länder bestellt." 

Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) teilte mit: "Damit die Mobilität für Pendlerinnen und Pendler sowie Unternehmen während der Bauzeit gesichert bleibt, brauchen wir vom Bund klare Zusagen für eine verlässliche Finanzierung der Ersatzverkehre und Investitionen in die notwendige Infrastruktur." Auch ein "Korridorbeirat" unter Beteiligung aller relevanten Akteure solle einberufen werden, fordern die Länder.
© dpa | Abb.: Deutsche Bahn AG / Stefan Wildhirt (Archiv) | 27.05.2025 14:56

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