Eine Frage des "Spiegel", bis wann der Navigator verlagert wird, ließ der Konzern unbeantwortet. Es sei korrekt, dass die App in Schnieders Bahn-Agenda "erwähnt" werde, hieß es lediglich. "Hiermit werden sich die zuständigen Gremien der DB befassen." Schnieder hatte die Übertragung in der im September vorgestellten "Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene" klar gefordert. Demnach erwartet das Bundesverkehrsministerium die Verlagerung "bereits kurzfristig".
Im Gegensatz zur Fernverkehrssparte ist die InfraGO gemeinwohlorientiert. Laut Bundeskartellamt hat die Bahn auf ihren Digitalplattformen Wettbewerber benachteiligt - unter anderem, indem ihre eigenen Angebote in Suchergebnissen prominenter platziert werden. Die Bahn geht laut "Spiegel"-Bericht davon aus, dass die InfraGO der DB Fernverkehr den Navigator abkaufen müsste.
In die Entwicklung der App sei viel Geld geflossen, kürzlich soll ihr Wert auf bis zu anderthalb Milliarden Euro taxiert worden sein. Wenn die intern flössen, so eine Warnung, könne die EU-Kommission das als unerlaubte Quersubventionierung werten. Zudem müssten in der InfraGO erst neue Strukturen für den Vertrieb aufgebaut werden, mit dem die Sparte bislang nichts zu tun hat.
Der Bahn-Konkurrent Flixtrain hält die Bedenken für vorgeschoben. "Die Übertragung des DB Navigators auf die InfraGO ist weder rechtlich noch wirtschaftlich ein Problem", sagte Unternehmenschef André Schwämmlein dem "Spiegel". Er verwies darauf, dass der Navigator 2023 bereits vom DB Vertrieb zu DB Fernverkehr verschoben wurde. In Zukunft sollten die Fahrten und Preise aller Anbieter im Navigator angezeigt werden und Tickets mit wenigen Klicks buchbar sein, forderte Schwämmlein. Dafür müssten der Ankündigung des Verkehrsministeriums bald Taten folgen. "Wir sind auf demselben Stand wie im September, als Minister Schnieder die Bahnstrategie vorgestellt hat."
Absender: dts Nachrichtenagentur | Abb.: via dts Nachrichtenagentur (Archiv) | 18.11.2025 10:44




