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Deutsche Bahn konkretisiert Sanierungsplan bis 2027

Der Chef der zuständigen Bahntochter DB InfraGO, Philipp Nagl, hat seinen Mitarbeitern zuletzt offenbar erläutert, wie das Schienennetz in den kommenden drei Jahren saniert werden soll. Das berichtet der "Tagesspiegel" unter Berufung auf eine "Infraintern" genannte Mitarbeiter-Information.
Investitionen in die Infrastruktur - hier: Kabelkanal wird angelegt (im Bahnhof Rostock Seehafen durch die Firma STRABAG)
Investitionen in die Infrastruktur - hier: Kabelkanal wird angelegt (im Bahnhof Rostock Seehafen durch die Firma STRABAG), © Deutsche Bahn AG / Oliver Lang (Symbolbild)
Bei der geplanten Generalsanierung von 14 Hauptkorridoren soll es demnach keine Abstriche geben. Auch die geplanten Maßnahmen im Flächennetz seien gesichert, heißt es in dem Schreiben. Im gesamten Bahnnetz will Nagl bis Ende 2027 rund 1.500 Streckenkilometer sanieren. Zudem sollen jedes Jahr 100 Stationen zu Zukunftsbahnhöfen umgebaut werden.

Dem Schreiben ging ein zehnmonatiger Streit um die Bahnsanierung voraus. Denn nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse stellt der Bund für die Generalsanierung von Hauptkorridoren und die Digitalisierung des Zugnetzes bis 2027 nun nur 27 Milliarden statt der geplanten 45 Milliarden Euro bereit.

Abstriche gibt es deshalb offenbar bei Ausbauprojekten und bei der Digitalisierung der Zugsicherung. Zwar sollen bereits im Bau befindliche Projekte weitergebaut werden, bei allen übrigen Projekten soll hingegen nur noch die aktuelle Planungsphase abgeschlossen werden - es sei denn, es gibt eine gesicherte Folgefinanzierung.

Zumindest die wichtigsten Digitalisierungsprojekte will Nagl allerdings weiterführen. So würden bei der Generalsanierung wie geplant die Hochleistungskorridore mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS ausgerüstet oder der spätere ETCS-Einsatz vorbereitet, heißt es laut Zeitung in dem Schreiben.

Doch von dem ursprünglich geplanten flächendeckenden Roll-Out digitaler Stellwerkstechnik hat Nagl offenbar Abstand genommen. Stattdessen will der InfraGO-Chef bis 2027 "rund 200 alte, personalintensive Stellwerke" durch die bewährten aber weniger modernen elektronischen Stellwerke ersetzen. Auch beim Streckenausbau setzt Nagl dem Bericht zufolge nicht auf Großprojekte, sondern auf 200 "kleine und mittlere Maßnahmen", die bis 2027 realisiert werden sollen.
Absender: dts Nachrichtenagentur | Abb.: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang (Symbolbild) | 22.09.2024 16:59

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