Dieser Kostenindex soll bis zur nächsten regulären Konferenz der Verkehrsminister der Länder im Herbst erarbeitet werden und "insbesondere Personal- und Energiekosten abbilden und ist nach Anhörung der Branche festzulegen", heißt es in dem Papier. Zusätzlich zur Preisdebatte wird auch über eine Neuregelung der Bundesmittel gesprochen.
Derzeit zahlen Bund und Länder jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro, um Einnahmeausfälle durch den Fahrschein bei den Verkehrsunternehmen auszugleichen. Die Länder planen, bis 2030 an dieser Summe festzuhalten - vorausgesetzt, der Bund verpflichtet sich ebenfalls, seinen Anteil in dieser Höhe weiterhin beizusteuern.
Um die Finanzierung des Deutschlandtickets wird seit der Einführung im Mai 2023 immer wieder gestritten. Union und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, das Deutschlandticket fortzuführen. Preiserhöhungen soll es demnach eigentlich erst ab 2029 geben.
VRR drängt auf dauerhafte Absicherung des Deutschlandtickets
Unterdessen hat Oliver Wittke, Chef des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), Bund und Länder aufgefordert, sich schnell auf eine dauerhafte Finanzierung für das Deutschlandticket zu einigen, bestenfalls schon bei der Verkehrsministerkonferenz der Länder am Donnerstag dieser Woche.
"Der Staat muss Handlungsfähigkeit beweisen", sagte er der "Rheinischen Post". Eine erneute Hängepartie wie im vergangenen Jahr verunsichere nur die Bürger. "Stattdessen müssen Bund und Länder sich auf eine Finanzierungskonstruktion einigen, die das Deutschlandticket dauerhaft absichert."
Der Chef des Verkehrsverbundes und frühere NRW-Verkehrsminister meint, Bund und Länder sollten sich darauf einigen, die Zuschüsse zum Deutschlandticket und den Abopreis gemäß einem Kostenindex regelmäßig zu erhöhen. "Ich halte es für falsch, jede Preiserhöhung auszuschließen, wenn die Finanzierung eben so schwierig ist. Sinnvoller wäre, wenn sowohl die Zuschüsse von Bund als auch der Länder sich entsprechend einem Index der Kosten für Energie, Trassenpreise und Lohnerhöhungen nach oben bewegen, während aber auch der Preis des Deutschlandtickets nach einem solchen Index nach oben geht."
Wittke meint, die ÖPNV-Branche müsse sparen: "Um die Kosten zu senken, müssen wir weiter digitalisieren und wir müssen Tarife weiter vereinfachen, wie wir es beim VRR nun weiter vorantreiben wollen. Wir brauchen einen neuen Pakt für das Deutschlandticket. Die Politik muss die Zuschüsse verstetigen, die Fahrgäste sollten einen fairen Beitrag zahlen, und die ÖPNV- Branche muss effektiver und besser werden."
Absender: dts Nachrichtenagentur | Abb.: Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont (Symbolbild) | 16.09.2025 12:13