Mit dem Pilotprojekt beabsichtigt die Eisenbahngesellschaft dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken: "Wir haben von Jahr zu Jahr immer weniger Menschen auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland und zu wenig für die nächsten Jahre und Jahrzehnte", sagte AKN-Geschäftsführer Matthias Meyer.
Die 15 Männer und Frauen sind laut Meyer mit Hilfe einer Agentur Anfang August nach Deutschland gekommen und sollen im September mit ihrer Ausbildung in Kaltenkirchen beginnen. Die Ausbildung zum Triebfahrzeugführer dauere ungefähr ein Jahr. Ziel sei es, die Auszubildenden auch über das Lehrjahr hinaus im Unternehmen zu halten.
Voraussetzung für alle gleich
In der Ausbildung lernen sie in etwa neun Monaten Theorie und drei Monaten Praxis das gesamte Regelwerk, das für das Führen von Zügen und das Rangieren in Deutschland nötig sei, erklärte Jürgen Strötzel, Abteilungsleiter für Betrieb und Verkehr. Für die Ausbildung mussten sie dieselben Anforderungen wie Deutsche erfüllen: einen Schulabschluss, Deutschkenntnisse auf B1-Niveau und die nötige medizinische Eignung. Die angeworbenen Auszubildenden hätten alle sogar ein abgeschlossenes Studium.
"Um den steigenden Fachkräftebedarf gerade auch im ÖPNV zu decken, sind wir auch auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen", sagte Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen. Die AKN zeige, wie es gehen kann - dabei werde die fachliche Ausbildung mit Sprachkursen und weiteren Integrationsangeboten kombiniert. "Das ist das richtige Rezept, um die Fachkräfte langfristig im Land zu halten und von Schleswig-Holstein zu überzeugen", betonte der CDU-Politiker.
Pilotprojekt in Flensburg
Im September 2024 hieß Madsen zudem angehende Busfahrerinnen und Busfahrer aus Kenia in Flensburg willkommen, die im Rahmen eines Modellprojekts bei Aktiv Bus Flensburg mit ihrer Ausbildung begannen. Der stellvertretende Betriebsleiter des Unternehmens, Linus Petersen, sagte in einem Zwischenfazit der Deutschen Presse-Agentur zu dem Projekt, dass es grundsätzlich funktioniert habe.
Auch wenn der Weg lang und teilweise länger als erwartet gewesen sei: Einer der Männer fahre seit Juli alleine auf einer Linie, zwei weitere stünden am Ende ihrer Ausbildung. Die beiden Frauen hätten mit der Ausbildung aufgehört, eine der beiden habe andere Arbeit in Deutschland gefunden.
Er wies darauf hin, dass auch bei den normalen Ausbildungswegen nicht alle Auszubildenden ihren Abschluss machten und Ausbildungen abgebrochen würden. Das Pilotprojekt werde nun demnächst enden und dann werde man Revue passieren lassen und überlegen, ob und wie es weitergehe.
© dpa | Abb.: AKN Eisenbahn GmbH (Symbolbild) | 27.08.2025 15:49