"Ein halbes Jahr ist vergangen und wir brauchen dringend das Geld." Weil die zugesagten Zuschüsse bislang ausblieben, blieben Stellen im Fahrdienst unbesetzt. "Ein Teil der Leistungen wird derzeit ehrenamtlich erbracht", betonte Plehn. Dass die Konzession noch immer nicht vergeben ist, sei aus seiner Sicht "ungewöhnlich lang".
Zugesagt, aber noch nicht gezahlt
Bei dem ausstehenden Verkehrsauftrag handelt es sich um eine sogenannte Dienstleistungskonzession – eine Art Vertrag, mit dem der Landkreis verbindlich Nahverkehrsleistungen beauftragt. Geregelt werden sollen unter anderem Fahrpläne, Qualitätsanforderungen, Laufzeit und Finanzierung. Der Kreistag hatte zum Jahresende jährliche Zuschüsse in Höhe von rund 120.000 Euro für 2025 beschlossen, ab 2026 in aufwachsender Höhe.
Nach Angaben des Unternehmens wurde die Konzession bislang nicht erteilt. Zwar laufen Gespräche zur Vertragsgestaltung, konkrete Fortschritte gebe es jedoch nicht. Grund für die Verzögerung könnte ein Fehler in der ursprünglichen Beschlussvorlage sein: Die dort genannten Zahlen waren Plehn zufolge teils fehlerhaft. Eine Korrektur durch die Verwaltung stehe bislang aus.
Ausschreibungstext in Arbeit
Der Burgenlandkreis erklärte auf Anfrage, derzeit werde ein Ausschreibungstext für die Konzessionsvergabe erarbeitet. Wann dieser fertiggestellt werde, blieb jedoch offen.
Die "Wilde Zicke" fährt auf einer 2,8 Kilometer langen Strecke zwischen Hauptbahnhof und Salztor. Trotz finanzieller Engpässe – unter anderem durch rückläufige Einnahmen infolge des Deutschlandtickets – seien die Fahrgastzahlen stabil mit leicht steigender Tendenz. Zusätzliche Fahrten über das bestehende Angebot hinaus seien derzeit nicht vorgesehen, hieß es - mit Ausnahme von Wochenenden und Veranstaltungen.
© dpa | 12.06.2025 06:38