Mireo Plus H
06:00 Uhr

Siemens Mobility baut Wasserstoffzüge für Südostbayernbahn

Siemens Mobility hat mit der Produktion von Wasserstoffzügen begonnen, welche ab Ende 2026 im Netz der Südostbayernbahn unterwegs sein sollen. Dies teilte der Hersteller am Montag mit. Die Serie umfasst demnach drei zweiteilige Wasserstoffzüge vom Typ Mireo Plus H.
Visualisierung des Mireo H Plus für die Südostbayernbahn
Visualisierung des Mireo H Plus für die Südostbayernbahn, © Siemens Mobility
Zudem wurde Siemens Mobility nach eigenen Angaben mit einem Servicevertrag für das Wasserstoff-Energieversorgungssystem beauftragt. Die Deutsche Bahn wird Siemens zufolge in Mühldorf eine Elektrolyseanlage errichten. 

Die hochmodernen Wasserstoffzüge sollen im Auftrag des Freistaats Bayern die Dieselzüge im Netz "Linienstern Mühldorf" ersetzen und damit zu einer erheblichen CO₂-Einsparung sowie Lärm- und Abgasreduktion in der Region beitragen, so Siemens. Die Züge werden auf der Strecke Mühldorf (Oberbayern) – Tüßling – Burghausen unterwegs sein. Die Strecke beträgt 32,3 km und ist nicht elektrifiziert. Die Züge sollen dort acht Stationen anfahren.

Die Züge des Typs Mireo Plus H zeichnen sich durch neun Fahrradmitnahmemöglichkeiten, hochfrequenzdurchlässige Scheiben für einen besseren Mobilfunkempfang sowie einen komfortablen Ein- und Ausstieg durch das Niederflurdesign des Fahrzeuges aus, teilte Siemens mit. Zudem werden die Züge mit dem Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) ausgestattet.

Der Mireo Plus H Wasserstoffzug, der auf der Regionalzug-Plattform Mireo basiert, gilt als Vorzeige-Projekt von Siemens Mobility. Die Mireo-Züge sind mit elektrischem Antrieb sowie Batterie- und Wasserstoffantrieb erhältlich. Auf dem Dach montierte Brennstoffzellen und unter dem Fahrzeug angebrachte Lithium-Ionen-Batterien sorgen für eine vollständig CO₂-emissionsfreie Mobilität.

Das H2-Energieversorgungssystem zeichnet sich nach Hersteller-Angaben in Verbindung mit dem elektrischen Antrieb durch eine hohe Antriebsleistung von 1,7 MW für eine Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s² und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h aus. Die Reichweite des Fahrzeuges beträgt, abhängig von Faktoren wie der Strecke und der Fahrweise, mit einer Tankfüllung bis zu 1.200 Kilometer.

Die Wasserstoffzüge bieten eine Schnellbetankungsfunktion, die ein Betanken in etwa 15 Minuten, in Abhängigkeit von der Tankstelle, ermöglicht, so Siemens. Der Mireo ist energiesparend und umweltfreundlich konzipiert. Grundlage hierfür bildet die selbsttragende, geschweißte Leichtbaustruktur in Aluminium-Integralbauweise. Auch die verbesserte Aerodynamik, die Energieeffizienz der Komponenten und das intelligente Bordnetzmanagement tragen zur Reduzierung von Ressourcen und Emissionen bei.

Bereits seit Anfang des Jahres ist der Mireo Plus H im Testbetrieb bei der Bayerischen Regiobahn BRB im Allgäu unterwegs. Auch in Brandenburg wurden die Züge der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) auf der Strecke der Heidekrautbahn bereits auf die wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Triebzüge umgestellt.
© schiene.de mit Siemens Mobility | Abb.: Siemens Mobility | 01.05.2025 06:00

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