Investitionen 2024
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Bahn will 16,4 Milliarden Euro ins Schienennetz stecken

Die Deutsche Bahn will dieses Jahr 2000 Kilometer Gleise und 2000 Weichen erneuern. "Die Investitionen von DB, Bund und Ländern in die Schieneninfrastruktur summieren sich allein 2024 auf rund 16,4 Milliarden Euro".
Stralsund - Abstell- und Behandlungsanlage
Stralsund - Abstell- und Behandlungsanlage, © Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben (Symbolbild)
Dies teilte der bundeseigene Konzern am Montag mit. Die Bahn will so dafür sorgen, dass die Überalterung der Eisenbahninfrastruktur gestoppt wird.

Das Schienennetz der Bahn gilt als marode und überlastet. Im Alltagsbetrieb führten viele Störungen auf wichtigen Strecken sowie zahlreiche Baustellen zuletzt zu großen Problemen bei der Pünktlichkeit.

Die Überalterung der Eisenbahninfrastruktur wird im jährlichen Netzzustandsbericht gemessen. Im aktuellen Bericht (für 2022) wird der "altersbasierte Nachholbedarf" auf 103,4 Milliarden Euro beziffert. Besonders groß ist dabei der Nachholbedarf bei Brücken (59,9 Milliarden Euro). Ob die Überalterung 2024 gestoppt werden kann, wird erst im übernächsten Netzzustandsbericht zu sehen sein.

Das wichtigste Bauprojekt der Bahn wird dieses Jahr die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Die Strecke wird dazu für fünf Monate voll gesperrt. Es ist die erste von 40 geplanten Generalsanierungen in den kommenden Jahren.

Deutsche Bahn will 2024 über 2.000 Kilometer Gleise erneuern

Die zuletzt von der Ampelkoalition geschaffene gemeinwohlorientierte Infrastruktursparte "DB InfraGO" will 2024 über 2.000 Kilometer Gleise, 2.000 Weichen, 150 Brücken und 1.000 Bahnhöfe erweitern, modernisieren und erneuern.  Für die Instandhaltung und den Ausbau sollen 5.500 neue Mitarbeitenden eingestellt werden.

"Wir machen die Bahn besser - Projekt für Projekt, Bauabschnitt für Bauabschnitt", sagte Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO. "Die Menschen und die Wirtschaft in Deutschland sollen schnelle und nachhaltige Verbesserungen im Schienennetz spüren. Dafür sanieren wir viele Abschnitte im gesamten Bundesgebiet - auf Hauptstrecken und im Flächennetz. Zum ersten Mal seit vielen Jahren wird es uns 2024 gelingen, die Überalterung der Eisenbahninfrastruktur zu stoppen."

Bis 2030 soll das hochbelastete Netz von Grund auf saniert werden, gebündelt in 40 Hochleistungskorridoren. Die erste Generalsanierung soll am 15. Juli auf der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim starten. Von den Vorbereitungen dafür profitiere auch das Flächennetz, hieß es. Die Umleitungsstrecken für die Korridorsanierungen sollen vorab für einen robusten Zugverkehr saniert werden. Bereits im Februar und März hätten die Bauteams Instandhaltungsarbeiten an Weichen, Gleisen, Technik und Oberleitung auf der Alsenz- und der Ludwigsbahn sowie an der Main-Neckar-Bahn durchgeführt.

An rund 1.000 Bahnhöfen und Haltepunkten sollen 2024 Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen laufen, darunter in den Hauptbahnhöfen Duisburg, Dresden, Hannover, Ulm und München. Auch in kleineren und mittelgroßen Stationen soll etwa in barrierefreie Zugänge, Wetterschutz und Fahrgastinformation investiert werden.

Bis Ende 2030 sollen 355 kleine und mittlere Maßnahmen die Qualität im Bestandsnetz verbessern. Dabei geht es um weitere Überleitmöglichkeiten, zusätzliche Signale und Gleiswechselbetriebe oder neue Bahnsteige. Bis Ende 2025 werden bereits rund 40 Prozent dieser Maßnahmen umgesetzt sein.

Für den digitalen Bahnbetrieb sollen weitere moderne Stellwerke gebaut werden. Durch Aus- und Neubau sowie Elektrifizierung von Strecken würden neue Kapazitäten geschafft, um den "Deutschlandtakt" Stück für Stück umzusetzen, hieß es.
Absender: dpa, dts Nachrichtenagentur, schiene.de | Abb.: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben (Symbolbild) | 29.04.2024 05:27

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