Brandenburg
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Vor Konferenz mit Scholz: Verein fordert zügigen Ausbau der Ostbahn

Die Interessengemeinschaft Ostbahn (IGOB) drängt den Bund, den Ausbau der Strecke RB 26 Richtung Polen noch zügiger zu behandeln. "Wir haben derzeit nur zwei güterverkehrstaugliche Bahnübergänge nach Polen, an dem einen in Frankfurt (Oder) gibt es bereits eine sichtliche Überlastung".
Oderlandbahn
Oderlandbahn, © NEB / C. Bedeschinski
Dies sagte IGOB-Geschäftsführer Frank Schütz der Deutschen Presse-Agentur vor einer Konferenz der ostdeutschen Regierungschefs mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Die Ostbahn könne den Verkehr der überlasteten RE1-Strecke aufnehmen - aber nur bei einem Ausbau, machte er klar. Die Interessengemeinschaft nimmt am Freitag an der Konferenz in Leipzig teil. Schütz will dabei das Gespräch mit Bundes-und Landespolitikern suchen.

Die Strecke der Ostbahn wurde inzwischen in den potenziellen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans zum Ausbau der Bundesschienenwege aufgenommen. "Nun muss es eine Einstufung von dringlich auf "sehr dringlich" geben", forderte Schütz. Auch die Länder Berlin und Brandenburg sowie der VBB dringen auf einen zügigen Ausbau. Die Finanzierung ist bisher noch nicht gesichert. Die Länder, die Deutsche Bahn AG und der VBB verhandeln weiter.

Es geht um einen zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke RB 26 Richtung Polen. Der Ausbau von Berlin bis Küstrin-Kietz kostet einem Gutachten für den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zufolge bis zu 1,3 Milliarden Euro. Die Studie schlägt eine Umgestaltung in zwei Stufen vor: Elektrifizierung der Strecke bis 2036, mehrere zweigleisige Abschnitte sollten eingerichtet werden.

Die Zeitspanne beim Ausbau der Strecke müsse im Stufenplan deutlich verkürzt werden, forderte Schütz. "Es geht darum, das Angebot für Pendler zu entwickeln, nutzbarer zu machen und Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen." Vorgearbeitet haben alle Beteiligten vor Ort bereits: Laut Schütz gibt es ein Arbeitspapier, dass Punkte wie Lärmschutz und Bahnübergänge beinhaltet.

Vereine, Verbände, Fahrgastinitiativen und anliegende Kommunen sehen die Verbindung Berlin-Küstrin-Kietz als eine der stärksten Linien im deutsch-polnischen Verkehr. Parlamentarier in Brandenburg sehen die Linie nicht nur im Personennahverkehr, sondern auch im Güterverkehr von "transnationaler, wirtschaftlicher Bedeutung für die Region Märkisch-Oderland". Der dringend benötigte Ausbau verbessere das wirtschaftliche Verhältnis mit den östlichen Partnern und stärke damit auch Ostdeutschland wirtschaftlich, schätzte Schütz ein.
© dpa | Abb.: NEB / C. Bedeschinski | 16.11.2023 06:41

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