Zorneding ist nach Angaben der Deutschen Bahn der erste Bahnhof, an dem die Bahn ein Gebäude im neuartigen Baukastensystem errichtet. Bereits beim Bau des Bahnhofs Zorneding wird durch den Einsatz natürlicher, nachhaltiger und regionaler Rohstoffe CO2 eingespart. Die gesamte Konstruktion besteht außen und innen aus Holz, wurde im Hemauer Holzbaubetrieb Semmler vorgefertigt und anschließend in nur wenigen Wochen vor Ort montiert. Nun folgen in den kommenden Monaten die Innenarbeiten.

Richtfest am Bahnhof Zorneding: v. l. n. r.: Mareike Schoppe, Bahnhofsmanagerin; Christian Bernreiter, Bayerischer Bau- und Verkehrsminister; Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern; Piet Mayr, Bürgermeister der Gemeinde Zorneding; Dr. Andreas Lenz, MdB., © Deutsche Bahn AG, Florian Generotzky
Josel sagte beim Richtfest: "Der grüne Bahnhof Zorneding ist wirklich nachhaltig und passt daher perfekt zur DB als Vorreiter in Sachen Klima- und Umweltschutz. Das Gebäude besteht komplett aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Der für den Betrieb benötigte Solarstrom kommt direkt vom Dach. Wir sind stolz auf diesen innovativen und klimafreundlichen Bahnhof, der zum Vorreiter für Bahnhofsgebäude in ganz Deutschland werden kann. Für unsere Reisenden bietet das neue Gebäude viel Komfort und einen attraktiveren Zugang zur Bahn."
Im neuen Bahnhof werden Reisende ab Herbst neben einem Wartebereich auch ein öffentliches WC und ein DB ServiceStore oder Café finden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro, so die Deutsche Bahn. Der Freistaat Bayern bezuschusst das Projekt mit über 220.000 Euro aus dem Klimaschutztopf des Corona-Investitionsprogramms.
Auch die Gemeinde Zorneding fördert das Projekt mit 200.000 Euro und finanziert zusätzlich die Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Empfangsgebäudes. Eine moderne Batterie speichert die Sonnenenergie, überschüssiger Solarstrom kann so in den Betrieb des Bahnhofs fließen, auch wenn die Sonne nicht scheint. Außerdem plant die Gemeinde die Neugestaltung des Vorplatzes. Neben Grünflächen und neuen Fahrradstellplätzen ist auch ein Freiluftrestaurant angedacht.
Das Pilotprojekt in Zorneding lehnt sich nach Bahn-Angaben an die Idee der grünen Bahnhöfe in Horrem (Nordrhein-Westfalen) und Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) an. Diese Bahnhöfe sind klimafreundlich gebaut und werden ebenfalls mit erneuerbaren Energien betrieben.
© schiene.de mit DB | Abb.: Deutsche Bahn AG, Florian Generotzky | 25.05.2023 06:11