Mitte September hatte die Verkehrsministerkonferenz (VMK) beschlossen, dass der Preis des bundesweit gültigen Deutschlandtickets im Nah- und Regionalverkehr von derzeit 58 Euro auf 63 Euro steigen soll. Ab 2027 soll der Preis anhand eines Preisindexes gebildet werden.
Dieser Preisindex soll Personal-, Energiekosten und allgemeine Kostensteigerungen abbilden, wie aus einem Papier für die VMK hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Geplant ist zudem ein "Dämpfungsfaktor", um einen attraktiven Ticketpreis zu erhalten.
Die konkreten Details sollen laut Vorlage auf der Verkehrsministerkonferenz im Frühjahr 2026 beschlossen werden. Mit dem Preisindex soll die "politische Preisfindung", die für viel Streit sorgte, ein Ende haben.
Schnieder erwartet mehr Kunden trotz höherem Preis
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder ist überzeugt, dass künftig deutlich mehr Menschen das Deutschlandticket nutzen werden - obwohl der Preis auf 63 Euro steigen soll. "Dadurch, dass wir Stabilität haben, dass wir wissen, das Deutschlandticket wird bis 2030 auf jeden Fall gesichert sein, werden wir in anderen Bereichen Effekte haben, die zu deutlich stärkeren Nutzerzahlen führen werden", sagte der CDU-Politiker in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart".
Als Beispiel nennt er Jobtickets - also vergünstigte Fahrkarten für die Mitarbeiter, wenn der Arbeitgeber einen Zuschuss gibt. "Das haben Arbeitgeber bisher teilweise gemieden, weil sie nicht wussten: Stimmen die Voraussetzungen nächstes Jahr noch?", erklärte Schnieder. Die bei der letzten Verkehrsministerkonferenz Mitte September vereinbarte "Berechenbarkeit", habe das geändert. Es gebe zum Beispiel einen ersten Tarifvertrag in Nordrhein-Westfalen, nach dem Auszubildende das Deutschlandticket als Gegenleistung bekommen. "Und da sehen Sie, es ist attraktiv und es wird stärkere Nutzungszahlen geben."
Verkehrsministerkonferenz am Mittwoch und Donnerstag
Die Verkehrsminister der Länder hatten sich im September bei einer Sonderkonferenz in München auf eine Anhebung von 58 auf 63 Euro im Monat ab 2026 geeinigt. Von 2027 an soll der Preis dann nach einem festen Mechanismus gebildet werden - die meist zähen Verhandlungen von Bund und Ländern würden damit der Vergangenheit angehören. Wie dieser Mechanismus genau funktionieren soll, wird ein Thema der Verkehrsministerkonferenz sein, die an diesem Mittwoch und Donnerstag tagt.
Mit weiteren Preissteigerungen der bundesweit gültigen Fahrkarte für den Nahverkehr müssten die Menschen aber rechnen. "Alles wird teurer. Inflation, Arbeitskosten, alles schlägt sich nieder, übrigens auch in den ganz normalen Tickets. Das geht auch an einem Deutschlandticket dann nicht vorbei", sagte Schnieder. "Aber noch mal: Wir sind auf einem Niveau, das nach wie vor sehr, sehr attraktiv ist für das Angebot, das das Deutschlandticket wirklich bietet."
Weitere Themen der Konferenz
Auf der Tagesordnung der Verkehrsminister stehen daneben etwa das Milliarden-Sondervermögen zur Modernisierung der Infrastruktur, die Zukunft des Schienenverkehrs, autonomes Fahren und die Elektromobilität.
© dpa, schiene.de | Abb.: Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont (Symbolbild) | 29.10.2025 13:50




