Infrago-Chef: Bahn-Reisende brauchen 2026 in Bayern "viel Geduld"
Betroffen von den zusätzlichen Baustellen sind demnach die Münchner S-Bahnlinien S2, S4 und S7 sowie das Allgäu-Netz. Was genau das wann für Fahrgäste auf den Routen bedeutet, werde man rechtzeitig mitteilen. "Wir wissen, dass die vielen Baustellen im nächsten Jahr den Reisenden viel Geduld abnötigen werden und bitten um Verständnis", sagte Nagl. "Gleichzeitig wollen wir dauerhafte Einschränkungen im Bahnbetrieb möglichst vermeiden."
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter sprach von einer guten Nachricht. Die zusätzlichen Arbeiten seien aber "auch bitter nötig", betonte der CSU-Politiker. "Die Bahn muss bei den Neubauprojekten vorankommen und dringend in die Instandhaltung und Sanierung der Infrastruktur investieren. Entscheidend wird sein, dass dabei nicht nur die Hochleistungskorridore im Fokus stehen."
Ankündigung nach Berichten über Probleme mit Langsamfahrstellen
Die Ankündigung kommt wenige Tage nach Medienberichten über eine Schalte, in der Bahn-Vertreter viele sogenannte Langsamfahrstellen auf den Strecken angekündigt haben sollen. Solche Stellen werden eingerichtet, um die Sicherheit auf in die Jahre gekommenen Gleisen und Weichen zu gewährleisten, ohne Strecken sperren zu müssen. Züge müssen dort deutlich langsamer fahren als üblich. Den Berichten zufolge wurden von Teilnehmern an der Schalte deshalb Zugausfälle und verpasste Umstiege befürchtet.
Eine Bahn-Sprecherin wollte sich zur Frage nach einem Zusammenhang nicht äußern. "Die DB hat diese zusätzlichen Erneuerungsbedarfe ermittelt und mit dem Freistaat verabredet, die Bauarbeiten rasch anzugehen", hieß es lediglich. Laut Infrago-Vorstandschef Nagl ist das möglich, weil durch das Sondervermögen der Bundesregierung für Infrastruktur und Klimaneutralität eine stabile Finanzierung gesichert ist.
© dpa | Abb.: Deutsche Bahn AG / Christian Bedeschinski | 20.10.2025 10:56