Die Bahn rechnet nach Angaben eines Sprechers derzeit mit Kosten zwischen 550 Millionen und 600 Millionen Euro. Da noch Bauleistungen - etwa für neue Bahnsteige ausgeschrieben werden müssen - könne sich die bisherige Kostenplanung noch anpassen, hieß es. Der Sprecher betonte, dass die Finanzierung gesichert sei.
"Die Hintergründe sind Verzögerungen durch Komplikationen im Bauablauf,
insbesondere am Kreuzungsbauwerk Langenfelde", hieß es in einer Mitteilung der Bahn. Daraus ergebe sich ein neuer Zeitplan, für den noch speziell ausgebildete Prüfingenieure in bestimmten Phasen gebunden werden müssten.
Dieses Kreuzungsbauwerk, eine Brücke in der Nähe der S-Bahnstation Diebsteich, müsse zurückgebaut werden, um auch dort Raum für eine neue Gleisführung zu schaffen. Bei einer Schadstoffprüfung wurde den Angaben zufolge festgestellt, dass das Bauwerk mit Asbest und Blei belastet ist. Ein Abriss werde damit deutlich aufwendiger und unterliege strengen rechtlichen Vorgaben, was eine Anpassung des Zeitplans erforderlich gemacht habe.
Verkehr soll über bestehenden Bahnhof weiterlaufen
Frank Limprecht, Leiter Infrastrukturprojekte Nord, bedauerte die Verzögerung. Man wisse um die Bedeutung für den wichtigsten Schienenverkehrsknoten im Norden. "Trotz der aktuellen Situation mit baulichen Herausforderungen und übergreifenden Kapazitätsengpässen bleibt unser klares Ziel, das Projekt in verlässlichen Schritten für eine Inbetriebnahme im Jahr 2029 weiter voranzubringen", sagte er.
Der neue Durchgangsbahnhof am Diebsteich soll den alten Kopfbahnhof Altona ersetzen. Die Autoreisezuganlage in Altona wird ebenfalls verlegt, und zwar an die S-Bahnstation Elbgaustraße im Stadtteil Eidelstedt. Der unterirdische S-Bahnhof Altona soll am alten Standort bleiben. Die Bauarbeiten am Diebsteich hatten im Juli 2021 begonnen.
Wohnungen sollen entstehen
Bis zur Verlegung läuft der Verkehr für Fahrgäste demnach wie gewohnt über den bestehenden Bahnhof Altona weiter. Dafür werde die dortige Infrastruktur kontinuierlich saniert, hieß es.
Der Bahnhof Hamburg-Altona ist nach dem Hauptbahnhof der zweitgrößte Fernverkehrsbahnhof in der Stadt. Fernzüge fahren ebenfalls ab Hamburg-Dammtor oder Hamburg-Harburg. Auf dem Areal des bisherigen Bahnhofs werden zehntausende Quadratmeter frei. Geplant wird dort mit 1.900 neuen Wohnungen sowie einem Park.
© dpa | Abb.: Deutsche Bahn AG / Axel Hartmann (Symbolbild) | 10.10.2025 11:15