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Pro Bahn beklagt Bahnnotstand in Hessen

Der Fahrgastverband Pro Bahn schlägt Alarm. Auf Hessens Schienen herrsche Bahnnotstand. Aus Sicht des Verbands muss die Politik eingreifen.
Frankfurt (Main) Hauptbahnhof
Frankfurt (Main) Hauptbahnhof, © Klaus Scholl / Pixabay
Verspätungen, Ausfälle, Personalmangel, veraltete und überlastete Infrastruktur: Der Fahrgastverband Pro Bahn Hessen beklagt einen Bahnnotstand in Hessen und fordert ein umgehendes Handeln der Politik. Das öffentliche Verkehrswesen in Hessen sei in einem fast schon beängstigend schlechten Zustand, sagte der Landesvorsitzende Thomas Kraft am Freitag bei einer Online-Pressekonferenz. 

In Hessen fehlten Fahrdienstleister. "Fast jeden Tag wird wieder irgendeine Strecke gesperrt", beklagte er.  Bei der Kurhessenbahn beispielsweise fielen wegen des Mangels an Fahrpersonal immer wieder zahlreiche Züge aus. In Frankfurt könne die Deutsche Bahn die Fahrdienstleitung derzeit nicht mehr in vollem Umfang gewährleisten und dünne die Regionalbahnfahrten zwischen Marburg/Gießen und Frankfurt in den Abendstunden aus. Man brauche dringend Investitionen in Personal und Infrastruktur. Das Verkehrsmittel Bahn sei unzuverlässig und daher bei der Bevölkerung inzwischen nicht mehr akzeptiert. Das müsse sich ändern. 

"Es mangelt da aber an politischem Willen", sagte Kraft. Die Politik müsse sich endlich der Sache annehmen und sie nicht dem privatrechtlich organisierten Deutsche-Bahn-Konzern überlassen. "Die Politik muss sagen, wo es langgeht."  

Zudem müsse ein Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung des Systemversagens in Erwägung gezogen werden, erklärte Kraft. "Den sehen wir als dringlich geboten an. Im Fall der Deutschen Bahn wäre das ein Untersuchungsausschuss im Bundestag." Der Personalnotstand sei seit Jahrzehnten absehbar gewesen. 

Durch die Versäumnisse in der Vergangenheit sei vermutlich auch ein großer volkswirtschaftlicher Schaden entstanden. Vor diesem Hintergrund sei auch die Möglichkeit einer juristischen Prüfung zu erwägen, um Verantwortlichkeiten aufzuklären, erklärte Kraft.
© dpa | Abb.: Klaus Scholl / Pixabay | 04.05.2024 05:46

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