Das Forum findet in diesem Jahr unter der Präsidentschaft von Großbritannien statt. Der britische Minister betonte, es gehe nicht um die Frage, ob der Verkehr nachhaltiger gestaltet werden müsse, sondern wie konkret und wie schnell Emissionen reduziert werden könnten. Er sei optimistisch, dass dies gelinge, sagte Harper.
Während des Weltverkehrsforums sind bis zum 26. Mai Podiumsdiskussionen und Vorträge geplant, auch mit Blick auf die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele sollen Rückschlüsse für die Verkehrspolitik gezogen werden. Grundlage für die Fachgespräche ist auch ein von dem Forum veröffentlichter Bericht, der ITF Transport Outlook, der mithilfe von Verkehrsmodellen einen Überblick über aktuelle Trends und Zukunftsaussichten für den Verkehrssektor geben soll. Der Bericht erscheint alle zwei Jahre.
Die Experten beraten in Leipzig über die Lage und Zukunft des Verkehrssektors. Der Generalsekretär des Weltverkehrsforums, Young Tae Kim, sagte, in den nächsten Tagen solle darüber gesprochen werden, wie Verkehr die Welt besser machen könne. Nach Angaben der Veranstalter nehmen Menschen aus rund 80 verschiedenen Ländern an dem Forum teil.
Beraten werden soll auch mit Blick auf die Klimakonferenz der Vereinten Nationen Ende dieses Jahres in Dubai, sagte der Generalsekretär. "Wir müssen mehr machen und wir müssen es jetzt tun", sagte Kim. Nachhaltig bedeute mehr als grün und sauber: Es gehe auch darum, den Verkehr zugänglich und für alle nutzbar zu gestalten.
Auch Deutschland Verkehrsminister Volker Wissing nahm an dem Austausch teil. Während des Gipfels gehe es auch darum, voneinander zu lernen, erklärte er vor seinem Besuch auf dem Gipfel. Um den Weg in eine bezahlbare und gleichzeitig nachhaltige Mobilität aufzeigen zu können, "müssen wir attraktive Angebote schaffen, die den Menschen das Leben erleichtern und ihre Mobilität gewährleisten, anstatt sie zu erschweren", so der FDP-Politiker. Das im Mai eingeführte 49-Euro-Ticket habe eine Vorbildwirkung und stoße bei internationalen Gesprächspartnern auf großes Interesse. Es gebe zudem die Idee, ein Ticket zu etablieren, mit dem durch ganz Europa gereist werden kann. "Mobilität bedeutet Freiheit, Teilhabe und Unabhängigkeit", sagte Wissing.
Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig nimmt ebenfalls an dem Gipfel teil. Auch Sachsen wolle der Verpflichtung innerhalb des Sektors nachgehen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent senken. "Alternativen zu fossilen Energieträgern, sowohl für den straßen- als auch den schienengebundenen Personen- und Güterverkehr, gewinnen an Fahrt und werden in Forschung, Entwicklung und Umsetzung durch den Freistaat gefördert", erklärte Dulig vor der Eröffnung des Gipfels. Sachsens Autoindustrie sei deutschlandweit führend in der Produktion von Elektrofahrzeugen. Auch im Schienenpersonennahverkehr sollen in Zukunft verstärkt Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zum Einsatz kommen, so der SPD-Politiker.
© dpa | Abb.: International Transport Forum (Archiv) | 24.05.2023 06:13