
Tarifverhandlungen - Auftaktstatement DB Personalvorstand Martin Seiler (Fulda, 28.02.2023), © Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben
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Die EVG fordert in den Verhandlungen für 180 000 Beschäftigte mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten will sie eine Steigerung um zwölf Prozent erreichen bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem fordert sie einige strukturelle Veränderungen in den Tarifverträgen. Die Bahn hatte die Forderungen als deutlich zu hoch zurückgewiesen. Aus ihrer Sicht laufen diese auf Erhöhungen von rund 25 Prozent hinaus.

2. Runde der Tarifverhandlungen zwischen der DB AG und der EVG in Berlin (14.03.2023), © Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben
Erste Gespräche zwischen der Bahn und der EVG waren Ende Februar in Fulda bereits nach kurzer Zeit unterbrochen worden. Neben der Bahn verhandelt die Gewerkschaft zeitgleich mit rund 50 weiteren Eisenbahn-Verkehrsunternehmen. Die erste Verhandlungsrunde mit sämtlichen Unternehmen soll bis zum 23. März abgeschlossen sein.
Die EVG hatte von den Arbeitgebern ein Angebot gefordert, bevor über konkrete Inhalte verhandelt werden könne. Die Bahn pochte darauf, zunächst über die Forderungen zu sprechen. Die Verhandlungsrunde in Berlin war für Dienstag und Mittwoch angesetzt.
Ob die Gespräche am Mittwoch fortgesetzt werden, hängt nun von der Bewertung des Angebots durch die EVG ab. Tarifvorständin Cosima Ingenschay hatte zuvor betont, die Belegschaft sei für Warnstreiks bereit. Konkrete Zeitpläne nannte sie indes nicht.
Ein Knackpunkt ist aus Gewerkschaftssicht der gesetzliche Mindestlohn. Dieser wird nach Darstellung der EVG derzeit bei einigen tausend Beschäftigten nur dank Zulagen eingehalten, sei bislang aber nicht in der Einkommenstabelle enthalten. Die Mindestlohnthematik sei auch in dem Gesamtangebot enthalten, das die Bahn am Dienstag im Gepäck habe, hieß es bereits vergangene Woche vonseiten des Konzerns.
© dpa | Abb.: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben | 14.03.2023 21:17