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Deutsche Bahn weitet Vorbuchungsfristen deutlich aus

Bisher können Bahnreisende die Tickets für ihre Fahrten mit sechs Monaten Vorlauf buchen. Die Bahn will den Zeitraum nun verlängern - und an weiteren Stellschrauben für mehr Verlässlichkeit drehen.
Dr. Michael Peterson, Vorstand Personenfernverkehr DB AG im Modell eines Zweierabteils
Dr. Michael Peterson, Vorstand Personenfernverkehr DB AG im Modell eines Zweierabteils, © Deutsche Bahn AG / Tobias Holzer
Die Deutsche Bahn weitet die Vorbuchungsfrist für Bahntickets aus. Statt bisher sechs soll künftig auch schon zwölf Monate vor der Reise der Fahrschein gebucht werden können, teilte der bundeseigene Konzern mit. In Kraft treten soll die Änderung am 16. Oktober. Dann steht der neue Fahrplan fest, nach dem die Züge ab Mitte Dezember fahren. 

Die neue Vorbuchungsfrist gehört zu mehreren Maßnahmen, mit denen die Bahn die Attraktivität des Fernverkehrs steigern will. Bisher war 2024 für den bundeseigenen Konzern ein schweres Jahr. Der Fernverkehr sei zuletzt stark ausgebremst worden durch Streiks, Extremwettereignisse und die marode Infrastruktur, sagte Michael Peterson, im Bahn-Vorstand zuständig für den Fernverkehr. "Wir haben dadurch Vertrauen verloren bei unseren Gästen."

Aktuelle Pünktlichkeit "extrem bitter"

2023 sei die Nachfrageentwicklung "extrem stark" gewesen. Die Probleme im laufenden Jahr hätten die Nachfrage nun belastet. Im August lag die Pünktlichkeit im Fernverkehr bei 60,6 Prozent - laut Peterson eine "extrem bittere Zahl". Bis 2027 soll die Pünktlichkeit wieder auf mehr als 75 Prozent steigen. "Grundvoraussetzung dafür ist eine funktionierende Infrastruktur", sagte Peterson. 

Diese soll in den kommenden Jahren an vielen Stellen saniert werden, im Fokus stehen vor allem 41 besonders wichtige Korridore. Baumaßnahmen sollen darüber hinaus künftig mit mehr Rücksicht auf den Fahrplan eingetaktet werden. 

Mehr Sprinter-Verbindungen ab Fahrplanwechsel im Dezember

Peterson versprach zudem in den kommenden Jahren eine Ausweitung des Fernverkehrsangebots. Es sei angesichts der knappen Kapazitäten auf dem hochbelasteten Netz keine Lösung, den Fernverkehr zusammenzukürzen, da er nur einen Bruchteil des Verkehrs auf den Schienen in Deutschland ausmache.

Im Fahrplan für das Jahr 2025 wird es laut Peterson bereits etwas mehr Sprinter-Verbindungen geben, also ICE-Fahrten mit nur wenigen Halten zwischen Start- und Endbahnhof. "Bis Dezember 2026 werden 20 deutsche Großstädte mit einem ICE-Halbstundentakt an den bundesweiten Fernverkehr angebunden sein", sagte Peterson.

Peterson: Fahrgäste wollen mehr internationale Verbindungen

Auch mehr internationale Fahrten sind mittelfristig vorgesehen. "Auch damit kommen wir dem Wunsch der Fahrgäste nach", sagte Peterson. Ab Mitte Dezember gibt es zum Beispiel eine neue Direktverbindung von Berlin in die französische Hauptstadt Paris. Die Fahrzeit soll rund acht Stunden betragen.
© dpa | Abb.: Deutsche Bahn AG / Tobias Holzer | 24.09.2024 12:20

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